Nach dem Leitungsreset schienen die Probleme vorbei. Jedenfalls für 12h. Danach waren die Probleme wieder da. Unerträglich, leider.
Ich habe also mal wieder bei der (kostenpflichtigen) Störungshotline angerufen.
Ich: Guten Tag, ich rufe an wegen der selben Störung wie gestern.
Alice: "[Kundennummer, Verfikation, Passwort ...]"
Ich: "[Kundennummer, Verfikation, Passwort ...]"
Alice: Gestern riefen sie an wegen zu langen Pingzeiten, oder?
Ich: Das ist nur ein Teil des Problems. Ihr Gateway hat RTTs von bis zu 3200ms und meine Uprate ist halb so groß wie letzte Woche. Dafür ist meine Downrate halb so groß wie meine Uprate. Ich komme also auf 4-15kbyte/s Up und 11-9 kbyte/s down. Das ist wie nen 128er ISDN, mit dem unterschied das ich für 16mbit bezahle!
Alice: Ja [blabla] müssen wir testen.
Ich´: "können sie mich zurückrufen, wenn sie mehr wissen?"
Alice: nein, das ist nicht möglich. Rufen sie morgen nochmal an
[blabla]
Ich: "warten sie,ich habe noch mehr informationen für sie ... Ich habe nen Traceroute gemacht und mir fiel auf das die Pingzeiten bis zu ihrem gateway das große problem sind, danach gehts"
Alice: "welches Gateway?"
ich: "moment ...ich schau mal in meinem blog nach der ip ... ich blogge nämlich auch über sie...ach fuck, ich bin ja gerade off... moment, hab hier irgendwo nen notizzettel .. *such* .. ach da ...*ip vorles* .. schauen sie mal, vielleicht konnte ich ihnen damit helfen den fehler einzugrenzen"
[blabla]
Alice: "ist ihre Mobilfunknummer noch aktuell?"
Ich: "wieso? ich denke sie können mich nicht zurückrufen?"
Alice: "ja, wir machen da jetzt mal ne ausnahme" ...
Der Rückruf kam dann auch heute morgen. Ich sprach mit einem wirklich gut ausgebildeten Techniker, der auf jede meiner Detailfragen ohne Auszuweichen kompetent geantwortet hat. Sehr gut! Das wünsche ich mir bei jeder Störung!
Nun weiss ich auch wo der HVT oder DSLAM steht, wie dick das Kabel ist (0,4mm²)und wie lang es ist (5,1km).
Wenn man sich überlegt das direkt neben diesem Kabel noch hunderte andere Kabel liegen, über die teilweise Impulse von bis zu 48V laufen, das alles ungeschirmt verbuddelt ist und hier trotzdem noch 1-1,5Mbit/s ankommen, dann ist das irgendwie gar nicht mehr selbstverständlich.
Blogger werden halt bevorzugt behandelt und sogar zurückgerufen! :-)
Also: dickes Lob an Alice, ich bin wieder zufrieden mit dem Service. Und kleinere Probleme treten ja in jedem Unternehmen auf, und da es keinen Totalausfall gab, ist ja alles prima.
Wir lesen uns!
Aegre Reminiscens
Aegre Reminiscens - 23. Sep, 10:11
Heute in der Schule hatte ich ziemlich Rückenschmerzen. Das Mädel, dass neben mir sitzt hat das mitbekommen und bot mir eine Ibuprofen an.
Ich nahm dankend an und schluckte die Tablette direkt runter, ohne Flüssigkeit. Daraufhin guckte sie ziemlich verdutzt.
Ich: "Schlucken kann ich"
Sie: "ääh ... ich auch... *denk* .. also keine ahnung woran du wieder denkst, aber mir schmeckts nich"
Ich: "och, ich finde es ist neutral"
Sie: "ne, geht gar nich ..am besten gleich wieder ausspucken"
Ich: "häh? dann wirkt die Pille doch gar nicht!"
Sie: *wird rot* oh .. du meintest die Pille?
*ohne Worte* :-D
Demnächst gibts dann noch nen Update zu Alice... da gibts auch Neuigkeiten.
Aegre Reminiscens - 22. Sep, 21:03
Die Probleme fangen an
Hey Leser,
seit etwas mehr als einem Jahr habe ich DSL von Alice. Bisher war ich damit immer recht zufrieden. Leider bin ich ziemlich weit vom DSLAM weg (5,1km Leitungslänge), deswegen bin ich schon zufrieden damit, was bisher immer durch meine Leitung kam.
Bisher hatte ich Werte von 1300-1500 kbit/s down und 150-200 kbit/s Up. Dazu RTTs (Round-Trip-Time) von 60-90ms zu DECIX und Google
Seit Sonntag läuft hier aber irgendwas verkehrt. Sonntag und Montag hatte ich den ganzen Tag Down-Raten von 85-105kbit/s down und 100-200kbit/s up. Also von der Downrate her langsamer als ISDN. Folgendes spuckte gestern meine Konsole aus:
Pinging 213.191.64.xyz [Alice-Gateway] with 32 bytes of data:
Reply from 213.191.64.xyz: bytes=32 time=2654ms TTL=126
Reply from 213.191.64.xyz: bytes=32 time=1942ms TTL=126
Reply from 213.191.64.xyz: bytes=32 time=1354ms TTL=126
Reply from 213.191.64.xyz: bytes=32 time=3124ms TTL=126
Ich war schockiert! Bei anderen Pings kam es wegen Ping-Timeouts auch schonmal zu nem PacketLoss von 25 oder 50%. Das geht gar nicht!
Habe also bei der Alice-Störungshotline angerufen. Ganz toll, die 0800-Nummer ist nur dann zuständig, wenn Telefon und Internet total ausfällt. Für alle anderen Störungen muss man die kostenpflichtige 01805-Nr für 14Cent die Minute wählen, wo ich natürlich erstmal in der Warteschleife gehangen habe.
Der erste Anruf war Erfolglos. Nachdem ich mein Problem einem technischen Laien dargelegt hatte "Wieso, ihr Anschluss geht doch! Da sind wir nicht zuständig ... wenn ihre Leitung funktioniert kann ich ihnen nicht helfen" und dem Callcenteragent erklärt hatte was Ping-Zeiten, Round-Trip-Times und Pingtimeouts sind, war dieser bereit mich weiterzuverbinden an "die zuständige Fachabteilung".
Dort kam ich aber beim ersten Versuch nicht durch. Alle Leitungen belegt. Eine halbe Stunde später und nachdem ich das prozedere mit dem Laien als Callcenteragents nochmal durchlaufen hatte, erreichte ich jemanden.
Das Mädel schlug einen Leitungsreset vor und einen "Reset ihres Accounts auf unserem Server". Keine Ahnung was die damit meint, es sollte eine halbe Stunde dauern, während der ich mein Modem bitte nicht in der Steckdose stecken haben sollte. *seufz*.
Direkt danach ging es dann wieder mit den alten Werten. Heute morgen nun wieder folgende Ping-Werte:
Pinging 213.191.64.xyz [Alice-Gateway] with 32 bytes of data:
Reply from 213.191.64.xyz: bytes=32 time=510ms TTL=126
Reply from 213.191.64.xyz: bytes=32 time=471ms TTL=126
Reply from 213.191.64.xyz: bytes=32 time=602ms TTL=126
Reply from 213.191.64.xyz: bytes=32 time=453ms TTL=126
kann doch nicht sein. Pings von 450-600ms. ARGH. Ich glaub ich ruf da gleich nochmal an. Drecksladen.
Gruß Aegre Reminscens
Aegre Reminiscens - 21. Sep, 23:23
Die Vogonen haben einen Brief geschrieben!
Zitat:
[...] ergehen folgende Entscheidungen:
- der Widerspruch wird zurückgewiesen
- die Kosten des Verfahrens haben Sie zu tragen
- Verwaltungskosten (Gebühren und Auslagen) haben Sie zu tragen
[...]
Ich werd bekloppt!
Aegre Reminiscens - 17. Sep, 08:14
Hey Leser,
einfach unglaublich. Ich höre schon so lange
Ayreon, habe aber bisher mich kaum um die anderen Projekte von
Arjen Anthony Lucassen gekümmert.
Nachdem ich schon von dem Ambeon-Song auf dem Album "Ayreonauts only" begeistert war, war es quasi Pflicht mir das komplette
Ambeon-Album "Fate of a Dreamer" zu besorgen.
Fate of a Dreamer ist 2001 erschienen. Es muss also im Zeitraum davor aufgenommen worden sein. Astrid van der Veen ist im Februar 1986 geboren, war also beim Aufnehmen dieses Albums gerade mal 14 oder 15 Jahre alt.
Trotzdem singt sie große Sängerinnen aus der Metalszene wie Simone Simons und Tarja Turunen (<professionelle Opernsängerin) die auf einige Jahre Bühnenerfahrung zurückblicken können mit glasklarer Stimme eiskalt und glockenhell an die Wand.
So etwas habe ich noch nie gehört, einfach unglaublich. Und als Beweis: Ambeon - Cold Metal auf Youtube:
http://www.youtube.com/watch?v=Xv1ru1z9kj4
Man beachte, sie hat diesen Song mit 14 oder 15 Jahren aufgenommen und so weit ich das beurteilen kann, ist die Stimme nicht nachbearbeitet, das wäre auch gar nicht der Stil von Arjen Anthony Lucassen (dem Producer und Gründer von Ayreon und Ambeon)
Ich verbleibe sprachlos und traue mich gar nicht mitzusingen, obwohl ich den Songtext von "Cold Metal" schon einigermaßen kann.
Aegre Reminiscens
Aegre Reminiscens - 17. Sep, 06:20
Es mag seltsam klingen, mit Anfang 20 über eine Patientenverfügung zu schreiben, aber da ich schon lange einen Organspende-Ausweis besitzen wollte, dachte ich mir könnte man diesen Gedanken auch logisch zu Ende denken.
Ein Organspende-Ausweis klärt ja das Verhalten mit meinem Körper nach meinem Ableben. Also genau zu dem Zeitpunkt, wenn ich nicht mehr in der Lage bin, eigenständige Entscheidungen zu fällen
Aus diesem Gedankengang resultiert natürlich, daß es auch andere Situationen geben kann, bei deren Eintreten ich nicht mehr in der Lage bin eigenständige Entscheidungen zu fällen.
Genau für diesen Fall gibt es die Patientenverfügung. Ich habe anhand einiger Google-Ergebnisse und eines PDFs mit Textblöcken herausgegeben von irgend nem Ministerium mir eine solche Patientenverfügung zurechtgebastelt und werde diese bei meinem nächsten Besuch meinem Hausarzt vorlegen, damit dieser mich über Risiken und Auswirkungen meiner Wünsche unterrichtet, die Patientenverfügung als mein Wunsch mit unterschreibt und feststellt, daß ich beim Schreiben der Verfügung unter Vollbesitz meiner geistigen Kräfte bin.
Dann sollte eigentlich alles geklärt sein. Und da ich sowieso wegen anhaltender Rückenprobleme und einer drohenden Sehnenscheidenentzündung im rechten Handgelenk und in zwei Fingern der linken Hand zum Arzt wollte, passt das ja.
Wir lesen uns!
Aegre Reminiscens
Aegre Reminiscens - 11. Sep, 04:47
Vor etwa einem Jahr kaufte ich einen neuen Rechner. Natürlich 64bit-Architektur und natürlich mehr als 3GB RAM. Darauf jetzt WinXP zu spielen, wäre Perlen vor die Säue. Mit dem RC von XP64 hatte ich schon schlechte Erfahrungen gemacht, weil es kaum sinnvolle Treiber gab, der ganze Scheiss ständig abschmierte und auch sonst machte das System einen unsymphatischen Eindruck.
Die einzige Wahl war also Vista64. Mit zwei weinenden Auge und einem kotzenden Herzen installierte ich Vista und wie zu erwarten war hörten die Probleme nicht auf, sondern fingen erst an. Diese detailliert zu beschreiben gibt meine derzeitige Konstitution nicht her, ich leide an einer Post-traumatischen-Vista-Belastungsstörung.
Leider, oder gerade zum Glück, hatte ich meine Partitionen so angelegt, das C: irgendwann hoffungslos überfüllt war und auch die Wahl eines RAID1 führte zu mangelndem Speicherplatz. Mein System musste also komplett neu aufgesetzt werden.
Da ich bisher fast nur gutes über Win7 gelesen hatte, habe ich nun auch Win7 installiert. Meine Erfahrungen sind bisher durchweg positiv. Mit ein paar Ausnahmen: Der Windows Mobile Device Center hat vor einigen Stunden nicht genau nachgefragt und meinte, meine leere Outlook-Kontakt-Datenbank komplett auf mein Handy (HTC P3470 Pharos) spielen zu müssen, und anstatt dessen die knapp 500, teils unwiederbringlichen Kontaktdaten ersatzlos zu löschen.
Der Windows interne Treiber funktioniert (als einziger) nicht. Der beiliegende Treiber für Intel x86-Architekturen funktioniert auch nicht. Überrascht war ich, daß der AMD64-Treiber prima funktioniert, obwohl meine Maschine nen Intel Q6700 ist.
Windows7 braucht erholsame 850MB (Vista: 1800-2000MB) RAM im Leerlaufbetrieb (also mit Firefox & Winamp am laufen). Im Leerlaufbetrieb oder beim Surfen ist die CPU-Last bei keinem der Kerne höher als 2% (Vista: 15-40%) und auch sonst fällt auf, daß Win7 die Last erstaunlich gleichmäßig auf meine vier Kerne verteilt. Unter Vista war es oft der Fall, daß das System extrem langsam wurde, ein Kern am Anschlag war, ein zweiter bei 30-50% rumdümpelte und die anderen beiden Kerne unter 1% Auslastung hatten. Die Systemressourcen wurden also von Vista unzureichend genutzt.
Die GUI hat nette Erweiterungen erfahren, die durchweg sinnvoll sind. Wenn jetzt Microsoft sich noch nen bisschen in Understatement üben würde, wäre ich vollends zufrieden. Die Verbesserungen der GUI sind keine Weltneuheit, KDE und Gnome können daß schon seit mindestens 5 Jahren. Microsoft ist nun nachgezogen, allerdings mit 5jähriger Verspätung, da ist es besser, wenn man einfach die Klappe hält und keine Pressemitteilungen über die Funktion verbreitet, daß der Desktop-Hintergrund nun automatisch wechseln kann.
Alles in allem bin ich aber zufrieden, und mein Outlook wird auch noch lernen, wie es die Daten ordentlich (ohne Verlust) mit meinem Handy synchronisiert.
Aegre Reminiscens - 9. Sep, 07:33
Obwohl mir Björn im RL absolut unbekannt ist, kommt mir sein Geschäft in der Gastfeldstr. in Bremen schon sehr bekannt vor. Nicht weil ich mal dagewesen wäre, sondern weil ich jeden Tag seinen Blog lese.
Besonders toll ist, daß der Shopblogger mich nun
verlinkt hat!
www.shopblogger.de
Der Link ist natürlich auch nochmal (da ist er immer) rechts unter Links.
Vielen Dank Björn!
Man liest sich,
Gruß, Aegre Reminiscens
Aegre Reminiscens - 8. Sep, 14:35
Abends, nach der Abendschule, kam eine Freundin zu Besuch. Genaugenommen eine "Freundschaft mit Zusatz", oder ein FB wie die PU-Szene sagen würde.
Gegen 01.30 hab ich sie rausgeworfen, weil ich dringend Schlaf brauchte. Wie immer war ich nachdem ich sie zur Tür gebracht hatte aber wieder Hellwach (nachdem ich vorher mehrfach in ihren Armen eingedöst war) und schlief erst gegen 3 Uhr ein.
Mitten in der Tiefschlafphase klingelte mein Handy, meine verschlafenen Augen konnten erst gar nicht erkennen, wer da anrief, und erst die dritte Nachfrage ergab eine logische-sinnvolle Antwort, denn das Mädel am Telefon war ziemlich fertig, versuchte aber normal zu klingen.
Sie: Hi, kann ich rumkommen?
Ich: äääh, ja klar, wasn los?
Sie: Sag ich dir gleich
Ich: Wann bistn hier?
Sie: In 10min.
Gut, 10min reichen zum Kaffeekochen und um die Küche sporadisch aufzuräumen, was mir trotz torkelndem Gang und einem Kreislauf, der gerade auf Tiefschlaf eingestellt war ein bisschen gelang.
Vor der Tür stand dann ein verheultes Etwas, das ich bis um 11 Uhr mittags seelisch betreute und aufbaute. Weswegen sie so fertig war, poste ich hier nicht, denn das geht nur sie und mich etwas an.
Gut, danach war etwas Zeit die Küche fertig aufzuräumen. Meine Mutter kommt jeden Dienstag zum Essen zu mir und ich wollte Pizza machen. Ihr kennt diese fertigen Pizzateige zum Ausrollen, Soße draufschmieren und nach Belieben belegen. Genau sowas sollte es werden. Am Tag vorher hatte ich eingekauft. Meinen Backofen benutze ich normalerweise extrem selten, und wenn, dann nur um fertig Pizza aufzubacken oder Kräuterbaguetts fast verbrennen zu lassen, bis sie auch innen schön knusprig und lecker sind. Aus diesem Grund war mir total entfallen, daß ich kein Backblech besitze.
Der Typ der über mir wohnt (und netterweise seine Wohnung nie abschließt) besitzt ein Backblech und hat nix dagegen, wenn ich mir dies ausleihe (zumindest gehe ich davon aus, weil er auch nix dagegen hat, wenn ich mich wegen vergessenem Einkaufen an seinen Zucker-und-Milch-Vorräten bediene)
Naja, das nächste Hindernis war dann dies Backblech an sich. Es war einfach nicht benutzbar. Nachdem ich es 45min mit kochendem Wasser, Zitronensäure, Edelmetall-Politur und Spüli unter Einsatz von zwei Stahlschwämmen gereinigt hatte, war zumindest 50% des eingebrannten Fetts runter. Mein Zeitplan gab aber keine weitere Reinigung her, deswegen benutze ich mehrere Lagen Backpapier als Unterlage.
Als dann die wohlriechende (Unmengen Knoblauch und Zwiebeln) Pizza vor mir lag, passte das Blech nicht in den Ofen. Im Querformat passte es gar nicht, im Längsformat blieb die Tür nen Spalt offen. Dies habe ich dann durch eine höhere Temperatur versucht zu kompensieren. Leider hab ich da wohl Überkompensiert, denn nach 10min (auf der Packung stand 12-15min!) war die Pizza schon etwas verbrannt, aber gerade noch essbar.
Naja, mit meiner Mutter habe ich dann nach dem Essen noch ne Weile im Netz recherchiert (meine Schwester geht demnächst ins europäische Ausland um zu studieren) und jede Menge Krams bestellt. Headsets, Laptop-Schlösser, Steckdosen-Adapter und alles was man an Elektronik-und-IT-Zubehör an der Uni brauchen kann.
Danach bin ich ins Bett gefallen und habe mir (geplant: eine) zwei Stunden Schlaf gegönnt. Danach wollte ich eigentlich noch fix den Werther weiter lesen, weil ich am Abend über einen Teil eine Klausur schreiben sollte. Als mir auffiel, wieviel wir für diese Klausur noch lesen sollten, hab ich mich elegant bei meinem Deutsch-Dozenten telefonisch abgemeldet und ihm die Lage erklärt. (ok, aus der nächtlichen Seelentröster-Aktion hab ich nen Suizid-Versuch gemacht und aus dem Mittagessen mit meiner Ma den Geburtstag meiner Oma mit großem Essen und so, der Rest war aber wahrheitsgemäß) Er klang auch fast verständlich, wollte mich aber nächste Woche nicht nachschreiben lassen. Ist aber auch egal, bei meinem Abendgymnasium gibt es keine Vornoten oder Prüfungszulassungen basierend auf bisher geschriebenen Klausuren.
Irgendwann etwas später klingelte das Handy und V. war am Telefon
Er: Hi, was machst du gerade?
Ich: Für Deutsch lernen, und nen bisschen Lurken
Er: Macht nix, setz nen Kaffee auf, bin in 10min bei dir
Ich: Ähh .. moment ...
Er: Ich bring noch Marius und Wiebke [Namen geändert] mit, ok?
Ich: ääh...
Er: Ja was is?
Ich: Ok ... fahr noch nen Umweg, ich muss noch abwaschen und meine Küche sporadisch aufräumen.
Er: Ja ok, dann halt ich die beiden noch nen bisschen hin, damit du in deiner Küche klar Schiff machen kannst
Ich: Die beiden sitzen gerade neben dir, oder?
Er: *grinst* Ja!
Ich: Bis gleich!
Damit war der zweite hektische Abwasch innerhalb von 24h fällig. Das ist glaube ich das erste Mal, daß ich innerhalb von 24h zweimal abwasche. Junggesellen brauchen sowas (normalerweise) nicht. Innerhalb von 15min glänzte meine Küche in einem Frauentauglichen Zustand. Langsam bekomm ich Übung :-)
Auf die Sekunde synchron mit dem auf den Haken fliegenden Handtuch klingelte es an der Tür. Nach den ersten beiden Kannen Kaffee wurden die Pokerchips rausgeholt und Wiebke wurde dies faszinierende Spiel näher gebracht, auch wenn sie fest der Meinung war, daß wir nach jeder Runde die Regeln ändern würden und es überhaupt nicht nachvollziehen konnten, daß man jemand nach dem Mischen Abheben lässt. Auch verstand sie nicht, warum nach jeder Runde gemischt werden müsse, man könne die gespielten Karten ja auch einfach unter den Stapel tun.
Das erste Spiel endete schnell, V. ging in der ersten Runde nach dem Flop All-In und war raus. Danach "coachte" er Wiebke, die in der ersten Runde 80% ihres Stacks verspielt hatte, was schnell zu nem Heads-Up mit Marius führte, welches er gewann. Das nächste Spiel führte V. lange Zeit an, bis er mal wieder mit K-A suited vor dem Flop All-In ging und natürlich gegen Marius Q-Q verlor.
Marius zauberte eine Flasche Bacardi aus dem Rucksack, die in beeindruckender Geschwindigkeit geleert wurde unter Benutzung der Shaker und Gläser, die alle drei Gäste sofort als zugehörig zu einem gastronomischen Betrieb identifizierten, in dem mein Mädel von Morgends, V. und Wiebke arbeiten. Nein, ich habe die nicht geklaut, nur solange bei mir zwangsweise eingelagert, bis ich dem Chef gesagt hab "Der Krams, den du vor 3 Monaten für 2 Tage bei mir in die Garage gestellt hast staubt hier immer noch ein. Hol den Krams ab, oder er gehört mir. Er meinte: Na, dann gehört er jetzt dir". Nun, keiner meiner Gäste hat mir das geglaubt.
Irgendwann rief M. bei V. an, V. fragt ob er rumkommen dürfte. Klar darf er, soll Bier mitbringen. Später des Abends rief J. bei V. an, den ich schon ewig nicht mehr gesehen hatte. V. fragte wieder höflich, ob er herkommen dürfe, auch hier: Ey, V., Mi Casa est su Casa!
Irgendwann hier brachte Wiebke den Spruch des Jahrhunderts:
Ich: V.,sag mal, du kommst doch aus Russland, wo genau eigentlich?
Er: Kasachstan
Ich: Ziemlich trocken, oder?
Er: Häh?
Ich: Ja, arides Klima und so
Er: Achso, Jo.
Wiebke: Arid? Was heisst daß?
Ich: Na, trocken! Das Gegenteil von Humid. Wüste: Arid, Regenwald: Hyperhumid!
Wiebke: *denkt* Oh, dann bin ich ja Hyperhumid!
*Totenstille*
Ich: Wiebke, das hast du gerade nicht ernsthaft gesagt, oder?
Wiebke: *wird knallrot*
Später wurden J. und Marius Bier holen geschickt, denn J. war der einzige der noch fahren durfte und Marius schuldete mir sowieso noch nen Kasten. Komplettiert wurde die Runde dann noch durch P. der gegen Mitternacht aufkreuzte. Mit steigendem Alkoholspiegel wurden die (meist politischen) Diskussionen immer interessanter, da es niemanden mehr gab, der dagegen Einspruch erheben konnte. M. hatte unsere Runde mit Hinweis auf eine Vorlesung am nächsten Tag verlassen, Wiebke pennte seelig auf V. Schulter und V. war auch schon am ratzen, wenn auch in einer seltsamen Körperhaltung.
Gegen 3 verließen mich dann mehr oder weniger torkelnd meine Gäste und ich durfte endlich in mein Bett hüpfen, welches ich sehnlichst erwartete
Aegre Reminiscens - 5. Sep, 02:15