2012 - Der Film
Hey Leser
!ACHTUNG! SPOILERWARNUNG!
Falls du vorhast, den Film 2012 von Roland Emmerich noch zu schauen, dann lies jetzt NICHT weiter, denn in dieser Blogpost werde ich spoilern!
2012 - Der Film
Der Film beginnt mit einer recht langweilig erzählten Vorgeschichte. Die ersten 15Minuten kann man sich sparen. Sie lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Ein Sonnensturm lässt extrem viele Neutronen auf die Erde prasseln. Diese sind aber keine normalen Neutronen, sondern heitzen den Erdkern so auf, das die Erdplatten beginnen sich aufzulösen.
Danach fängt die Action an. Der Action-Part ist sehenswert und hat jede Menge dramatische Spezialeffekte. Wirklich gut und so, wie wir es von Roland Emmerich gewöhnt sind.
Aber folgende Fehler im Film haben mich WIRKLICH aufgeregt.
Die Protagonisten besteigen in Las Vegas eine An-225. Das ist ein 6-strahliges russisches Transportflugzeug, von dem es weltweit nur ein einziges flugfähiges gibt. Warum ein Milliardär so ein Ding benutzt um seine Einkäufe (Sportwagen) nach Hause zu fliegen, finde ich schonmal unsinnig. B747 können auch 20 Sportwagen transportieren und sind billiger.
Aber nehmen wir das mal für bare Münze. Kommen wir zum nächsten gravierenden Fehler. Man kann sich beim Flug nicht im Frachtraum einer An-225 aufhalten. Dafür hat dieser Flugzeugtyp hinter dem Cockpit und oberhalb des Frachtraums einen Passagierraum mit 88 Sitzen, nen paar Betten und dahinter ist das Rechenzentrum. Also keinen Grund sich im Frachtraum unter Decken zusammenzukauern, zu dem man den geringen Druck auf Reiseflughöhe dort unten eh nicht überleben kann.
Der nächste Punkt: Innerhalb weniger Stunden soll sich die Erdplatten um ca. 2000km verschoben haben. Ok. Nehmen wir das mal hin. Die geplante Flugroute führt von Las Vegas über Hawai (zum Auftanken) in den Himalaya. Das ist eine Strecke von 11700km. Der kürzeste Weg führt aber NICHT über Hawai, sondern (fast) über den Nordpol.
Aber nehmen wir mal an, wir würden wirklich über Hawai in den Himalaya fliegen. Die Entfernung Las Vegas -> Hawai sind 5000km. Im Film wird Hawai überflogen und es wird davon gesprochen, das irgendwo im südchinesischen Meer notgewassert wird. Jetzt rechnen wir mal.
Die An-225 hat mit vollen Tanks eine maximale Reichweite von 4500km. Wenn wir die waghalsigen Flugmanöver kurz nach dem Start (und deren immensen Spritverbrauch) ignorieren, dann müsste man irgendwo ca. 500km östlich Hawai landen. Ignorieren wir diese Tatsache, und nehmen an, das unsere Helden wirklich im Landeanflug auf das südchinesische Meer sind, als sie feststellen, oh Wunder, die Erdplatten haben sich innerhalb der letzten paar Stunden um 2000km verschoben und ZACK sind wir schon über dem Himalaya.
Ihr seht .. das klappt nicht. Rechnen wir aber trotzdem mal realistisch nach (ohne den Hawai-Unsinn). Die Entfernung Las Vegas -> Himalaya sind 11700km. Die Platten verschieben sich um 2000km. Bleiben also (vorrausgesetzt die Platten haben sich optimal verschoben) immer noch 9700km übrig, die mit einem Flugzeug zurückgelegt werden sollen das maximal unter optimalsten Bedingungen 4500, naja, mit Gleitweg und perfektem Fliegen und Reserve vielleicht 5500km schafft.
Soweit so gut. Trotz aller Unwägbarkeiten haben es unsere Protagonisten nun schließlich in den Himalaya geschafft. Sehr geiles Zitat "Wirrr nähmen dän Bentley!"
Dort schaffen sie es die Arche zu besteigen, welche fast kaputtgeht, weil ein Gummischlauch das Getriebe blockiert. Wohlgemerkt: Dies Getriebe hebt ein geschätzt 1000 Tonnen wiegendes gepanzertes Stahltor an, das die Arche Nr. 4 hinten dicht verschliesst.
Ok. Nehmen wir also an, ein Gummischlauch hätte die Haltekraft dies zu tun. Wenn er dies tut, dann kann man sich vorstellen, das dieser Gummischlauch gehörig unter Spannung steht. Es ist also vollkommen logisch, das ein einzelner Mann diesen Schlauch alleine aus dem Getriebe herausziehen kann, ohne den Schlauch zerschneiden zu müssen.
Nehmen wir also mal an, das die Archen alle heil sind, die Tore sind geschlossen worden und man ist unterwegs. Alle an Bord glauben, sie seien die letzten Menschen der Erdgeschichte und müssten die Erde neu bevölkern. Was würdet ihr machen? Richtig! Den größten Gangbang der Geschichte.
Aber nichts von dem, sondern: plötzlich stellt man fest, das sich die afrikanische Platte (oh Wunder) um mehrere Tausend Kilometer gehoben hat und niemand der topausgerüsteten Wissenschaftler mit vollem Satellitenzugriff dies 27 Tage lang mitbekommen hat.
Was folgt daraus: Vermutlich sind große Teile der afrikanischen Bevölkerung noch am Leben.
Ich kann mir kaum ein schlechteres Ende für einen Apokalyptischen Film feststellen, als das plötzlich die "geretteten" feststellen, das der ganze Aufwand sinnlos war, weil höchstwahrscheinlich der Großteil der afrikanischen Bevölkerung überlebt hat.
Meine rassistischen Witze (nicht weil ich Rassist bin, sondern weil ich gerne schocke und provoziere) lass ich hier lieber, ihr, meine Leser, kennt mich nicht so gut, wie meine Freunde :-).
Also: Ein Film, von dem ich sage: Ja, es war gut, das ich ihn mir im Netz geladen habe, denn das Geld für eine Kinokarte ist er DEFINITIV nicht wert.
Und: Ja, ich gehe nachträglich ins Kino, wenn mich ein Film im Netz überzeugt hat, einfach weil das Erlebnis (Sound, große Leinwand, Popcorn ..) ein besseres ist! Diesmal wäre die Kinokarte aber DEFINITIV verschwendet gewesen.
Gruß
Aegre Reminiscens
!ACHTUNG! SPOILERWARNUNG!
Falls du vorhast, den Film 2012 von Roland Emmerich noch zu schauen, dann lies jetzt NICHT weiter, denn in dieser Blogpost werde ich spoilern!
2012 - Der Film
Der Film beginnt mit einer recht langweilig erzählten Vorgeschichte. Die ersten 15Minuten kann man sich sparen. Sie lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Ein Sonnensturm lässt extrem viele Neutronen auf die Erde prasseln. Diese sind aber keine normalen Neutronen, sondern heitzen den Erdkern so auf, das die Erdplatten beginnen sich aufzulösen.
Danach fängt die Action an. Der Action-Part ist sehenswert und hat jede Menge dramatische Spezialeffekte. Wirklich gut und so, wie wir es von Roland Emmerich gewöhnt sind.
Aber folgende Fehler im Film haben mich WIRKLICH aufgeregt.
Die Protagonisten besteigen in Las Vegas eine An-225. Das ist ein 6-strahliges russisches Transportflugzeug, von dem es weltweit nur ein einziges flugfähiges gibt. Warum ein Milliardär so ein Ding benutzt um seine Einkäufe (Sportwagen) nach Hause zu fliegen, finde ich schonmal unsinnig. B747 können auch 20 Sportwagen transportieren und sind billiger.
Aber nehmen wir das mal für bare Münze. Kommen wir zum nächsten gravierenden Fehler. Man kann sich beim Flug nicht im Frachtraum einer An-225 aufhalten. Dafür hat dieser Flugzeugtyp hinter dem Cockpit und oberhalb des Frachtraums einen Passagierraum mit 88 Sitzen, nen paar Betten und dahinter ist das Rechenzentrum. Also keinen Grund sich im Frachtraum unter Decken zusammenzukauern, zu dem man den geringen Druck auf Reiseflughöhe dort unten eh nicht überleben kann.
Der nächste Punkt: Innerhalb weniger Stunden soll sich die Erdplatten um ca. 2000km verschoben haben. Ok. Nehmen wir das mal hin. Die geplante Flugroute führt von Las Vegas über Hawai (zum Auftanken) in den Himalaya. Das ist eine Strecke von 11700km. Der kürzeste Weg führt aber NICHT über Hawai, sondern (fast) über den Nordpol.
Aber nehmen wir mal an, wir würden wirklich über Hawai in den Himalaya fliegen. Die Entfernung Las Vegas -> Hawai sind 5000km. Im Film wird Hawai überflogen und es wird davon gesprochen, das irgendwo im südchinesischen Meer notgewassert wird. Jetzt rechnen wir mal.
Die An-225 hat mit vollen Tanks eine maximale Reichweite von 4500km. Wenn wir die waghalsigen Flugmanöver kurz nach dem Start (und deren immensen Spritverbrauch) ignorieren, dann müsste man irgendwo ca. 500km östlich Hawai landen. Ignorieren wir diese Tatsache, und nehmen an, das unsere Helden wirklich im Landeanflug auf das südchinesische Meer sind, als sie feststellen, oh Wunder, die Erdplatten haben sich innerhalb der letzten paar Stunden um 2000km verschoben und ZACK sind wir schon über dem Himalaya.
Ihr seht .. das klappt nicht. Rechnen wir aber trotzdem mal realistisch nach (ohne den Hawai-Unsinn). Die Entfernung Las Vegas -> Himalaya sind 11700km. Die Platten verschieben sich um 2000km. Bleiben also (vorrausgesetzt die Platten haben sich optimal verschoben) immer noch 9700km übrig, die mit einem Flugzeug zurückgelegt werden sollen das maximal unter optimalsten Bedingungen 4500, naja, mit Gleitweg und perfektem Fliegen und Reserve vielleicht 5500km schafft.
Soweit so gut. Trotz aller Unwägbarkeiten haben es unsere Protagonisten nun schließlich in den Himalaya geschafft. Sehr geiles Zitat "Wirrr nähmen dän Bentley!"
Dort schaffen sie es die Arche zu besteigen, welche fast kaputtgeht, weil ein Gummischlauch das Getriebe blockiert. Wohlgemerkt: Dies Getriebe hebt ein geschätzt 1000 Tonnen wiegendes gepanzertes Stahltor an, das die Arche Nr. 4 hinten dicht verschliesst.
Ok. Nehmen wir also an, ein Gummischlauch hätte die Haltekraft dies zu tun. Wenn er dies tut, dann kann man sich vorstellen, das dieser Gummischlauch gehörig unter Spannung steht. Es ist also vollkommen logisch, das ein einzelner Mann diesen Schlauch alleine aus dem Getriebe herausziehen kann, ohne den Schlauch zerschneiden zu müssen.
Nehmen wir also mal an, das die Archen alle heil sind, die Tore sind geschlossen worden und man ist unterwegs. Alle an Bord glauben, sie seien die letzten Menschen der Erdgeschichte und müssten die Erde neu bevölkern. Was würdet ihr machen? Richtig! Den größten Gangbang der Geschichte.
Aber nichts von dem, sondern: plötzlich stellt man fest, das sich die afrikanische Platte (oh Wunder) um mehrere Tausend Kilometer gehoben hat und niemand der topausgerüsteten Wissenschaftler mit vollem Satellitenzugriff dies 27 Tage lang mitbekommen hat.
Was folgt daraus: Vermutlich sind große Teile der afrikanischen Bevölkerung noch am Leben.
Ich kann mir kaum ein schlechteres Ende für einen Apokalyptischen Film feststellen, als das plötzlich die "geretteten" feststellen, das der ganze Aufwand sinnlos war, weil höchstwahrscheinlich der Großteil der afrikanischen Bevölkerung überlebt hat.
Meine rassistischen Witze (nicht weil ich Rassist bin, sondern weil ich gerne schocke und provoziere) lass ich hier lieber, ihr, meine Leser, kennt mich nicht so gut, wie meine Freunde :-).
Also: Ein Film, von dem ich sage: Ja, es war gut, das ich ihn mir im Netz geladen habe, denn das Geld für eine Kinokarte ist er DEFINITIV nicht wert.
Und: Ja, ich gehe nachträglich ins Kino, wenn mich ein Film im Netz überzeugt hat, einfach weil das Erlebnis (Sound, große Leinwand, Popcorn ..) ein besseres ist! Diesmal wäre die Kinokarte aber DEFINITIV verschwendet gewesen.
Gruß
Aegre Reminiscens
Aegre Reminiscens - 1. Dez, 01:01
FEHLER!
1. Das Flugzeug ist keine AN-225, sondern die fiktive Weiterentwicklung dieses Fliegers, nämlich die Antonov AN-500 (steht sogar auf der Nase drauf). Woher hast du Daten über die maximale Flugstrecke dieses Vogels? Und wer sagt, dass der Pilot sich an irgendwelche Reiseflughöhen hält? Alle, die sich dafür bei ihm beschweren könnten, sind eh tot.
2. China hat sich um 2000 Meilen verschoben. Das sind 3218,688 km.
3. Der Afrikanische Kontinent hat sich um einige tausend Fuß gehoben, befindet sich also noch innerhalb der Erdatmosphäre ;-)
Gruß Clyde